Als Freiberufler privat oder gesetzlich krankenversichert?
Letzte Aktualisierung am: 28. März 2024
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Für einen Freiberufler scheint auf den ersten Blick die private Krankenversicherung die bessere Alternative zu sein. Doch bevor der Vertrag wirklich unterschrieben wird, lohnen sich eingehende Überlegungen, ob der erste Schein nicht trügen könnte. Vor allem, wer als Freiberufler eine ganze Familie ernähren muss oder Kinder hat, die noch nicht über ein eigenen Einkommen verfügen, ist in der gesetzlichen Krankenversicherung besser aufgehoben. Hier bietet sich ihm die Chance der Familienversicherung.
Die Familienversicherung besagt, dass Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen und bis zu einer Einkommensgrenze von 450 Euro kostenfrei über das Mitglied versichert werden können.
In der privaten Krankenversicherung hingegen muss jedes Mitglied auch einen eigenen Beitrag zahlen, was schnell sehr teuer werden kann. Auch der Partner muss, wenn er keinen eigenen Verdienst hat, beitragspflichtig
versichert werden. Die Beiträge, die in der gesetzlichen Krankenversicherung zu zahlen sind, sind an das Alter gekoppelt und berücksichtigen, dass Rentner über ein geringeres Einkommen verfügen.
Bei der privaten Krankenversicherung steigen die Beiträge, anders als bei der Gesetzlichen, im Alter an, was erst einmal finanziert werden muss.
Inhaltsverzeichnis
Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung
Der Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur in Ausnahmefällen möglich. Wer sich arbeitslos melden muss etwa, kann wieder in der gesetzlichen Versicherung aufgenommen werden, der Vertrag in der privaten Krankenversicherung ruht für eine Dauer von bis zu drei Jahren. Ab einem Alter von 55 Jahren ist der Weg zurück in die gesetzliche Krankenversicherung auch dann versperrt, wenn eine Versicherungspflicht besteht. Der Grund dafür ist, dass damit verhindert werden soll, dass privat Versicherte einen Ausweg suchen, um einfach wieder weniger Beiträge zu zahlen.
Gesetzlich krankenversichert mit Familie und im Alter günstiger
Die Prämien in der gesetzlichen Krankenversicherung sind meist an das Einkommen gebunden und daher ist für einen Freiberufler die gesetzliche Kasse in der Regel die bessere Wahl. Wer als Freiberufler noch allein stehend ist, sollte dennoch über seinen weiteren Lebensweg nachdenken. Wenn Kinder geplant sind, ist die gesetzliche Krankenversicherung ebenfalls die bessere Wahl, aus dem einfachen Grund, dass die Kinder in der privaten Krankenversicherung selbst versichert werden müssen.
Vergleich GKV und PKV
Kriterium | Gesetzliche Krankenversicherung | Private Krankenversicherung |
Wer kann versichert werden? |
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Wie hoch sind die Kosten? | 15,5 Prozent des Einkommens– 14,9 Prozent ermäßigter Satz | Unabhängig vom Einkommen, Beitrag richtet sich nach Tarif, Geschlecht und Alter |
Wie erfolgt die Aufnahme? | Jeder Versicherungsberechtigte muss aufgenommen werden. | Nur im Basistarif muss jeder aufgenommen werden. Für die übrigen Tarife gelten Einschränkungen hinsichtlich des Gesundheitszustandes, des Alters, des Berufs usw. |
Leistungen bei ambulanter Versorgung |
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Leistungen bei stationärer Versorgung |
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Leistungen bei zahnärztlicher Versorgung |
| Je nach Tarif bis zu 100prozentige Kostenübernahme möglich.– Komplette Kostenübernahme für Inlays. |
Vergleich privater Krankenversicherungen
Ist Ihre private Krankenversicherung zu teuer? Führen Sie doch einmal einen Vergleich durch!
Dieser Betrag zum Thema „Krankenversicherung für Freiberufler und Selbstständige“ stammt vom Autor: Jürgen Busch
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