Internationale Krankenversicherung als Freiberufler – für Weltenbummler mit Fernweh
Letzte Aktualisierung am: 1. August 2025
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Das Schöne an der Freiberuflichkeit ist die Möglichkeit, nahezu von überall aus zu arbeiten oder sich zwischendurch größere Auszeiten für ausgedehnte Urlaube zu gönnen. So zieht es so manchen Selbstständigen an die Strände von Bali oder in den bei digitalen Nomaden so beliebten Norden Thailands. Andere bleiben lieber in Europa und tanken in Spanien und Portugal Sonne auf oder lassen sich für einige Wochen im topvernetzten und technisch supermodernen Estland nieder.
Dabei dürfen reisende Freiberufler aber eines nicht vergessen: Sie sollten unbedingt prüfen, ob ihre europäische Krankenversicherung im Zielland gilt und in welchen Ländern sie eine internationale Krankenversicherung benötigen.
Inhaltsverzeichnis
Deutsche Krankenversicherung gilt in den EU-Mitgliedstaaten
Da in Deutschland auch Freiberufler verpflichtet sind, eine Krankenversicherung abzuschließen, genießen sie zumindest im eigenen Land einen entsprechenden Schutz. Dieser gilt bei vorübergehenden Aufenthalten auch im EU-Ausland.
Wer nach Italien, Dänemark, Griechenland oder in eines der anderen 27 EU-Länder reisen will, braucht also nicht unbedingt eine internationale Krankenversicherung. Ein Beinbruch, ein entzündeter Blinddarm oder schlimme Zahnschmerzen werden einen innerhalb der Europäischen Union nicht in die Schuldenfalle stürzen. Im Fall der Fälle kann einfach die deutsche Krankenversicherungskarte gezückt werden.
Allerdings beschränkt sich der Schutz auf medizinisch notwendige Behandlungen. Wer mehr Leistungen wie einen Rücktransport nach Deutschland möchte, muss in den sauren Apfel beißen und selbst zahlen oder sich privat versichern. Dafür käme eine internationale Krankenversicherung infrage.
In welchen Ländern ist eine Auslandskrankenversicherung notwendig?
In fast allen anderen Ländern außerhalb der EU brauchen Freiberufler einen zusätzlichen Versicherungsschutz. Dafür bietet sich eine internationale Krankenversicherung an. Sie gilt in allen Ländern der Welt, sodass es auch kein Problem ist, spontan seine Reisepläne zu ändern und schnell einen Abstecher in ein weiteres Land zu machen.
Manche Versicherungen bieten auch Tarife an, in denen die USA und Kanada nicht inbegriffen sind und die dafür günstiger sind. Wenn die Reise nach Afrika, Asien oder Südamerika geht, ist das auch vollkommen ausreichend.
Reisende sind in den meisten Ländern nicht dazu verpflichtet, eine internationale Krankenversicherung abzuschließen, und können theoretisch auch ohne einen entsprechenden Schutz einreisen. Dann müssen sie aber damit rechnen, dass ihnen im Zielland im Notfall die Behandlung versagt wird oder sie am Ende mit einer riesigen Rechnung von mehreren 10.000 Euro dastehen, die sie nicht einfach so einfach begleichen können. Dann würde der Auslandsaufenthalt ganz schnell in einem Desaster enden, das sich mit einer günstigen internationalen Versicherung vermeiden ließe.
Es gibt aber auch Länder, in denen für Einreisende eine Krankenversicherungspflicht besteht. Das ist zum Beispiel in Russland der Fall. Dort müssen Urlauber nachweisen, dass sie eine entsprechende Police abgeschlossen haben.
Da die Regelungen je nach Land sehr unterschiedlich sein könnten, ist es empfehlenswert, sich vor der Abreise die Reisehinweise beim Auswärtigen Amt durchzulesen. Dort wird in der Regel angegeben, ob eine Krankenversicherung verpflichtend ist und welche anderen gesundheitlichen Vorschriften gelten. In manche Länder darf man zum Beispiel nicht ohne bestimmte Impfungen einreisen.
Viele Reisekrankenversicherungen sind nur sechs Wochen gültig
Reisekrankenversicherungen lassen sich häufig sehr günstig abschließen. Teilweise werden Sie einem sogar zur Kreditkarte dazugeschenkt. Diese Tarife gelten aber häufig nur für Auslandsaufenthalte von bis zu sechs Wochen im Jahr. So mancher Freiberufler ist aber deutlich länger im Ausland unterwegs und braucht deswegen einen Tarif, den er monatlich bezahlt oder den er direkt über den ganzen Zeitraum einer Reise abschließt.
Was kostet eine internationale Krankenversicherung?
Freiberufler wissen meist sehr genau, wie exorbitant teuer eine Krankenversicherung sein kann. Da ist es nur verständlich, dass sich manch einem schon jetzt die Nackenhaare aufstellen. Tatsächlich gibt es aber nur wenig Grund zur Sorge. Gerade die oben erwähnten einfachen Auslandsversicherungen mit einer Gültigkeit von bis zu sechs Wochen sind schon für wenig Geld zu haben. Oft kosten sie nur zehn oder zwanzig Euro für das ganze Jahr.
Für längere Aufenthalte können Versicherungen über mehrere Monate abgeschlossen werden. Die sind dann häufig ein wenig teurer, aber immer noch deutlich günstiger als die ganz normale deutsche Krankenversicherung. Für eine dauerhafte internationale Absicherung liegen die Kosten für einen Basistarif bei etwa 80 Euro monatlich, ein Premium-Tarif kann bis zu 260 Euro oder mehr erreichen. Da die Beiträge stark von Leistungsumfang, Alter und Gesundheitszustand abhängen, ist ein umfassender Vergleich unerlässlich.
Was deckt eine internationale Krankversicherung ab?
Welche Leistungen sind wichtig?
Internationale Krankenversicherungen sind private Tarife und können dementsprechend stark variieren. Um bösen Überraschungen vorzubeugen und unterwegs jederzeit gut geschützt zu sein, sollten Freiberufler beim Abschluss auf die folgenden Punkte achten:
- ambulante und stationäre Behandlung
- zahnärztliche Behandlung
- Rücktransport nach Deutschland
- Such- und Bergungskosten
- keine Selbstbeteiligung
- 24-Stunden-Telefonservice
- Beitragserstattung bei Reiserücktritt
- freie Wahl von Ärzten und Krankenhäusern
Häufig werden internationale Krankenversicherungen in Kombination mit einer Reise-Haftpflicht und einer internationalen Unfallversicherung angeboten. Hier sollten Freiberufler prüfen, ob es günstiger ist, alles im Paket zu buchen, oder ob sie die Tarife besser einzeln abschließen.