Fernstudium

Von Jürgen Busch

Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 15 Minuten

Fernstudium
Fernstudium

Ein Fernstudium bietet vor allem für Freiberufler viele Vorteile, schon allein dadurch, dass es möglich ist, zeit- und ortsunabhängig zu lernen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, aus einer breiten Angebotspalette zu wählen, welcher Kurs für Sie am geeignetsten ist. Auch bei Schulen, die weiter vom eigenen Wohnort entfernt sind, können die Angebote genutzt werden.

Häufig ist es bei Präsenzstudiengängen doch so, dass ein Freiberufler vielleicht den einen oder anderen Studiengang zur eigenen Weiterbildung nutzen würde, jedoch der Studiengang selbst nicht in der Nähe angeboten wird. Dann wird in vielen Fällen eine Ausweichlösung genutzt. Bei dem Fernstudium nun können aber alle Studiengänge gewählt werden, die von Interesse sind und so das eigene Wissen verbessert werden. Die so angeeigneten Kenntnisse lassen sich für das Eigenmarketing hervorragend nutzen.

Inhaltsverzeichnis

Das Fernstudium für einen Freiberufler bedeutet auch häufig abends lernen

Da viele Freiberufler auch kaum die Zeit aufbringen können, regelmäßig an einem Studium teilzunehmen und in den Vorlesungen und Seminaren präsent zu sein, ist das Fernstudium für sie besonders geeignet. Hier können sie zeitunabhängig lernen, das heißt, sie können auch spät abends oder an Wochenenden etwas für ihre eigene Ausbildung tun. Häufig stehen sie unter Zeitdruck, denn ihre Auftraggeber erwarten die Abgabe der Arbeiten stets pünktlich und schieben Termine nur ungern auf.Daher steht für den Freiberufler immer zuerst der eigene Job und dann erst das Studium.

Mit einem Präsenzstudium lässt sich das kaum vereinbaren, hier würden Abgabetermine nicht selten die Teilnahme an der Vorlesung platzen lassen.Das Fernstudium ist zudem nicht unbedingt kostenintensiver für den Freiberufler, als ein Präsenzstudium. Denn es entfallen die Fahrtkosten, zumindest teilweise, denn auch bei einem Fernstudium kann es sein, dass eine bestimmte Stundenzahl persönlich vor Ort abgeleistet werden muss.Dafür sind die Materialien günstiger, denn hier kommt das Internet als Medium ins Spiel. Über das Internet werden sowohl Lerninhalte vermittelt, als auch Arbeiten übertragen, die zur Durchsicht abzugeben sind. Auch per Post werden Materialien versendet, der Teilnehmer zahlt dafür in der Regel einen bestimmten Betrag pro Semester. Damit sind alle Kosten abgegolten

Werden Anbieter und Angebote für ein Fernstudium gesucht, so ist sicherlich das Internet inzwischen zur ersten Anlaufstelle geworden. Wer sich bei einer zentralen Stelle informieren möchte, der sollte die „Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht“ im Netz aufsuchen.

Hier können zum Beispiel Gesetzestexte eingesehen werden oder Richtlinien, die für das Fernstudium maßgeblich sind. Die verschiedenen Anbieter haben in der Regel eigene Internetseiten, auf denen sich ein Interessent informieren kann.

Hinweis: Wer allerdings sehr detaillierte Informationen haben möchte, muss sich meist mit Namen und Adresse registrieren lassen.

Dies gilt teilweise schon dann, wenn nur Preise abgefragt werden sollen, damit ein besserer Vergleich der Anbieter möglich ist.

Wer möchte, kann im Internet auf verschiedenen Seiten einen Selbsttest absolvieren, mit dessen Hilfe die persönliche Eignung für ein Fernstudium festgestellt werden kann.

Wer sich für ein Fernstudium zum Übersetzer interessiert, kann so schon vorab testen, ob er das nötige Vorwissen, die Voraussetzungen und auch die Motivation mitbringt, die für einen solchen Bildungsweg vonnöten sind.

Vielfalt der Angebote und Anbieter

Die Anbieter für ein Fernstudium sind sehr zahlreich und so ist es durchaus hilfreich, einen Überblick über alle Angebote zu bekommen. Dies ist ebenfalls bei der oben bereits erwähnten zentralen Stelle für das Fernstudium möglich, hier gibt es eine Liste mit allen Angeboten. Darüber hinaus steht dort ein Ratgeber zum Download bereit.

Die Arbeitsgemeinschaft für das Fernstudium an Hochschulen ist eine weitere Anlaufstelle, hinzu kommen weitere Arbeitsgemeinschaften und Portale, die der Information und der Möglichkeit, sich einen Überblick über alle Anbieter zu verschaffen, dienen. Nun muss noch herausgefunden werden, welcher der zahlreichen Anbieter für das eigene Fernstudium der richtige ist. Hierfür sollte sich jeder im Klaren darüber sein, welche Anforderungen er an das Fernstudium stellt und welches Ziel am Ende steht.

Wichtig zu klären ist die Frage, ob auch die Präsenzzeiten zu realisieren sind. Am besten ist es, sich bestimmte Fragen zu stellen, die dann schriftlich beantwortet werden. Dies macht den Vergleich der verschiedenen Anbieter deutlich leichter.

Voraussetzung zum Fernstudium

Die Zugangsvoraussetzungen zum Fernstudium sind unterschiedlich und müssen in die fachlichen und die persönlichen Voraussetzungen eingeteilt werden. Für die nicht-akademischen Weiterbildungen gilt, dass sie sogar ohne Abitur angegangen werden können. Für die Belegung eines akademischen Studiengangs ist das Abitur Voraussetzung.

Generell gilt, dass für den Zugang zum Fernstudium die gleichen Voraussetzungen gelten, wie für ein Präsenzstudium an einer Universität oder Fachhochschule. Die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife wird daher in der Regel erwartet.

Für ein akademisches Fernstudium ist das Abitur die Voraussetzung

Allerdings können auch bestimmte Weiterbildungen zur Qualifizierung für den gewünschten Studiengang führen. Teilweise muss eine gewisse Anzahl an berufspraktischen Jahren vorgewiesen werden. Bei einigen Anbietern ist es zudem nötig, eine Zulassungsprüfung für das Studium an einer Hochschule zu absolvieren.

Bei einigen Anbietern wird zunächst auf Probe studiert, dann erst werden Prüfungen abgelegt. Werden diese erfolgreich bestanden, kann das Studium fortgeführt werden. Wer nun zum Beispiel ein Fernstudium zum Journalisten absolvieren möchte, sieht während dieser Probezeit auch gleich, ob das Fach überhaupt für ihn geeignet ist. Das Fernstudium ist vor allem für die Menschen geeignet, die weniger Wert auf einen mündlichen Vortrag legen, wie das bei einem Präsenzstudium der Fall ist.

Eine weitere wichtige Voraussetzung ist es, sich selbst motivieren zu können. Denn bei einem Fernstudium steht niemand dahinter, der sagt, dass man jetzt lernen muss.

Tipp: Die freie Zeit muss eigenverantwortlich so geplant werden, dass das Lernen Platz darin findet. Ein wenig Organisationstalent gehört dann schon oft dazu, denn nur so findet das Lernen wirklich ausreichend Raum im oftmals schon ausgefüllten Alltag.

Private Voraussetzungen: Akzeptanz bei Freunden und Familie notwendig

Freunde und Familie gehören zu den Voraussetzungen, denn diese müssen das Fernstudium akzeptieren und sollten dafür sorgen, dass der Teilnehmer ausreichenden Freiraum für das Lernen erhält. Sicher muss dann auch der eine oder andere Verwandte mal zurück stehen, wenn es heißt, dass nun das Studium auf dem Plan steht. Fernstudenten sollten nicht nur eigenständig lernen, sondern sich in erster Linie durch schriftliche Unterlagen das Wissen aneignen können.

Denn in der Form wird es ihnen nun einmal am häufigsten zur Verfügung stehen. Wichtig ist darüber hinaus, dass jeder Student auch allein lernen kann, dass er nicht in einer Gruppe von Schülern sein muss, damit er Erfolge verzeichnet und dass er seine Fragen nicht zwingend unmittelbar stellen muss.

Anmeldung und Einschreibung zum Fernstudium

Für die Anmeldung zu einem Fernstudium muss niemand direkt beim Anbieter vorbei kommen. Wer jedoch keine allzu weite Anfahrt in Kauf nehmen muss, sollte sich den Weg eventuell machen, so können gleich offene Fragen geklärt werden. Ansonsten ist die komplette Abwicklung der Anmeldung auf dem Postweg möglich. Die zur Anmeldung nötigen Informationen und Unterlagen sind bereits im Informationspaket enthalten. Hierzu gehören Angaben zu den entstehenden Kosten, zur Studien- und Prüfungsordnung sowie die Unterlagen für die Immatrikulation. Der Antrag muss genau ausgefüllt und termingerecht abgegeben oder eingesandt werden.

Unterlagen für die Anmeldung zum Fernstudium

Zur Anmeldung gehören verschiedene Unterlagen, die ergänzend eingereicht werden müssen. Hier gilt, dass niemals Originale eingesandt werden sollten. Teilweise sind einfache Kopien ausreichend, hin und wieder ist auch eine beglaubigte Kopie nötig.

Wenn die Unterlagen eingereicht wurden, werden sie durch den Anbieter überprüft. Sind alle Dokumente vollständig und erfüllt der Bewerber die Voraussetzungen für den Zugang, so kann er seine Bestätigung der Anmeldung haben. Ansonsten müssen weitere Fragen erst geklärt werden. Wer sich für eine Online-Anmeldung entscheidet, muss damit rechnen, dass die geforderten Unterlagen meist noch einmal auf dem Postweg eingereicht werden müssen.

Vor dem Einschreiben zum Fernstudium müssen die Vorausetzungen stimmen

Überprüft werden seitens des Anbieters auch die Vorleistungen, die eventuell mitgebracht werden. Doch diese werden nicht in jedem Fall anerkannt. Wer zum Beispiel einen Abschluss als Mathematiker vorweisen kann, jetzt aber ein Fernstudium zum Dolmetscher aufnehmen möchte, kann die Vorleistungen in der Regel nicht anerkennen lassen.

Je näher die Vorleistungen an dem gewählten Studienfach dran sind, desto einfacher ist die Anerkennung. Insgesamt lässt sich also feststellen, dass das Einschreiben für ein Fernstudium bedeutend einfacher vonstattengeht, als das Einschreiben an einer Hochschule, in der Präsenz gefordert ist.

Kosten und Gebühren für das Fernstudium

Kosten für das Fernstudium
Kosten für das Fernstudium

Natürlich ist das Fernstudium nicht kostenlos möglich. Für den Lehrgang an sich fallen Gebühren an, wobei sich die Höhe der Kosten nach der Art des Lehrgangs richtet. Die Studiengebühren stehen in der Regel von Vornherein fest und sich teilweise sogar schon auf der Webseite des Anbieters ersichtlich. In diesen Gebühren sind die Lehrmaterialien und die Kursbetreuung ebenso enthalten, wie der Versand der Unterlagen und mögliche Zusatzangebote. Gibt es verpflichtende Präsenzzeiten, so müssen diese ebenfalls mit den Studiengebühren abgeglichen werden.

Prüfungsgebühren und weitere Ausgaben

Jeder Teilnehmer muss aber damit rechnen, dass es auch zu versteckten Kosten kommen kann. So fallen Prüfungsgebühren an, Fahrtkosten zu den Präsenzseminaren oder Kosten für Fachliteratur und Geräte. Als Freiberufler oder Selbstständiger muss jeder damit rechnen, dass Honorare für die Zeit des Lernens ausfallen können oder dass teilweise ganze Tage für die Arbeit nicht zur Verfügung stehen.

Das kann der Fall sein, wenn die Präsenzzeiten als Blockzeiten gehandhabt werden. Software oder Porto sind weitere Beispiele für Kosten, die unvorhergesehen und in nicht festgelegter Höhe auftreten können.

Versteckte Kosten für das Fernstudium

Eine Beratung seitens des Veranstalters hinsichtlich der versteckten Kosten ist daher sinnvoll. Teilweise ist es sogar möglich, Einsparungen zu erzielen. Wenn der Veranstalter am Tagungsort oder am Ort der Seminare mit Hotels zusammenarbeitet, so werden dort oftmals Sonderkonditionen eingeräumt. Teilweise kann es auch sinnvoll sein, Studenten aus einem früheren Semester anzusprechen, ob sich nicht deren Studienliteratur nutzen lässt. Eventuell kann diese preiswert erworben werden. Kosten für eine Unterstützung müssen im Allgemeinen nicht einkalkuliert werden.

Denn das Fernstudium ist ein betreutes Studium, das heißt, dass nicht nur die Mitstreiter um Rat gefragt werden können, sondern dass auch der Tutor zu festen Zeiten – oder auch außerhalb dieser Zeiten – für Nachfragen zur Verfügung steht. Nachhilfe kann aber notwendig werden, wenn die nötigen fachlichen Vorkenntnisse nicht oder nicht ausreichend vorhanden sind.

Kosten für das Fernstudium sind steuerlich absetzbar

Die Kosten für ein Fernstudium lassen sich aber für den Freiberufler von der Steuer absetzen. Hier müssen sie als Sonderausgaben oder Werbekosten deklariert werden. Dabei gilt aber, dass das Fernstudium dann auch fachlich mit dem Bereich zu tun haben muss, mit dem sich der Teilnehmer auch beruflich beschäftigt. Das heißt, es muss irgendwie deutlich werden, dass das Fernstudium beruflich gesehen wirklich sinnvoll ist.

Finanzierung des Fernstudiums

Das Fernstudium ist natürlich nicht kostenfrei und im Laufe der Zeit können sich recht hohe Kosten ansammeln. Wer das nicht aus eigener Tasche bezahlen kann, muss sich um Darlehen oder Förderungen bemühen. Sicherlich fällt so manch einem der Begriff BAföG ein. Doch dieses ist gerade für einen Freiberufler in der Regel nicht zu erhalten.

BAföG auch für Freiberufler?

Die Voraussetzungen, die für eine Gewährung des BAföG mitgebracht werden müssen, sind für den Freiberufler schwer zu erfüllen. So muss es sich um die erste Ausbildung handeln (in der Regel hat der Freiberufler einen Beruf erlernt, aus dem die Freiberuflichkeit resultierte) und das Höchstalter des angehenden Studenten muss unter 30 Jahren liegen. Zudem wird ein Einkommen angerechnet, das heißt, ein Freiberufler hat schon allein aufgrund seiner Honorare meist keine Möglichkeit, BAföG zu bekommen.

Möglich ist noch, dass ein Bildungsgutschein eingelöst wird. Dieser wird von der Bundesagentur für Arbeit vergeben und diese übernimmt bei der Einlösung des Gutscheins die Kosten für die Weiterbildung. Wer sich nun zum Beispiel für ein Fernstudium zum Journalisten eingeschrieben hat, will meist neben dem Beruf studieren, ist also nicht arbeitslos.

Wichtig ist aber noch, dass die Anbieter zertifiziert sind und dass die Lehrgänge tatsächlich „fähig“ für einen Bildungsgutschein sind.

Finanzierung des Fernstudiums über einen Kredit

Eine andere Möglichkeit, die sich für die Finanzierung des Fernstudiums auftut, ist ein Kredit. Es gibt Banken, die haben sich mit einem speziellen Kreditprogramm auf Studenten spezialisiert, wobei es nicht nur um Präsenzstudenten geht, sondern um Studenten allgemein.

Gibt es keine Chance auf einen Studentenkredit, der mit besonderen Konditionen einher geht, dann kann auch ein normaler Konsumentenkredit der Hausbank helfen. Die Rückzahlung des Kredits erfolgt aus den Honorareinnahmen aus der Tätigkeit als Freiberufler.

Stipendium für das Fernstudium

Ein Stipendium kann ebenfalls in Betracht kommen, dann allerdings muss die berufliche Tätigkeit vorübergehend auf Eis gelegt werden. Denn eine Voraussetzung für ein Stipendium ist, dass es sich um ein Vollzeitstudium handeln muss.

Das ist für die wenigsten Freiberufler möglich, denn in der Regel müssen sie neben dem Studieren weiter Geld verdienen. Zudem muss hier das Höchstalter beachtet werden, denn ein solches besteht auch bei einem Stipendium.

Zeitaufwand und Dauer eines Fernstudiums

Auch wenn das Fernstudium berufsbegleitend durchgeführt werden kann, so muss doch ein gewisser Zeitaufwand eingeplant werden. Wer Stress als Freiberufler vermeiden möchte, sollte unbedingt rechtzeitig daran denken, „Lernfenster“ in den Alltag zu integrieren.

Gerade ein Freiberufler, der doch häufig mit unvorhergesehenen Aufträgen konfrontiert wird, muss sich zwingend berufliche Pausen, die nur dem Lernen vorbehalten sind, einplanen. Wie viel Zeit das genau ist, lässt sich allerdings schlecht festlegen.

Der Zeitaufwand für das Fernstudium hängt auch von den Vorkenntnissen ab

Es kommt darauf an, welche Vorkenntnisse der Teilnehmer aufweisen kann und auch darauf, wie gut er mit der gewählten Lernmethode zurechtkommt. Wer sich als Übersetzer einem akademischen Fernstudium widmet, sollte rund 15 bis 20 Stunden pro Woche zum Lernen einplanen.

Hinweis: Bei einem nicht-akademischen Lehrgang ist es etwas weniger, hier reichen sicherlich auch 10 bis 15 Stunden in der Woche.

Wer nun als Übersetzer beruflich stark eingespannt ist und diese Zeit nicht erübrigen kann, kann dennoch etwas für seine Weiterbildung tun. Denn die Regelstudienzeit kann bei den meisten Anbietern problemlos verlängert werden. Das ist in erster Linie bei den Studiengängen der Fall, bei denen keine Präsenzzeiten gefragt sind und bei denen Prüfungen zu verschiedenen Terminen stattfinden können.

Ist das Fernstudium jedoch auf Semester angelegt, kann bei einer Verschiebung von Terminen rasch ein ganzes Semester verloren werden, weil bis zum nächsten Prüfungstermin gewartet werden muss.

Dauer des Fernstudiums

Ähnlich breit gefächert, wie der wöchentliche Zeitaufwand für das Fernstudium ist, ist auch die Dauer. Das Studium ist auf eine lange Teilnahme ausgerichtet, daher ist es nicht in einem Semester wieder beendet. Allerdings gibt es auch kompakte Kurse, in denen das Lernen für drei bis sechs Monate angeboten wird. Üblicher sind allerdings zwölf Monate.

Wer sich für einen akademischen Studiengang entschieden hat, muss mit einer ähnlichen Dauer wie bei einem Präsenzstudium rechnen. Hier sollten drei Jahre mindestens eingeplant werden, normal sind auch vier bis sechs Jahre. Die Dauer des Fernstudiums kann aber beeinflusst werden. Wer sich intensiv mit dem Stoff beschäftigt, kann das Studium eventuell verkürzen. Die Verkürzung ist allerdings nicht in jedem Fall möglich.

Lernmaterial im Fernstudium

Natürlich brauchen die Teilnehmer am Fernstudium auch Lernmaterialien. Diese werden in Form der so genannten Lernbriefe gestellt. Sie werden monatlich oder in größeren Abständen verschickt. Es kann daher sein, dass der Student seine Lernunterlagen für ein ganzes Semester auf einen Schlag bekommt. Andere Anbieter verschicken die Materialien nicht mit der Post, sondern stellen sie zum Download auf der eigenen Homepage zur Verfügung.

Lernmaterial, Lernunterlagen, Lehrbriefe per Post oder über Download erhalten

Hier kann der Teilnehmer selbst entscheiden, wann er welche Unterlagen herunterladen möchte. Bedacht werden sollte bei dieser Art und Weise, dass die Materialien in der Regel ausgedruckt werden müssen, was zum Teil erhebliche zusätzliche Kosten für Papier und Drucker bedeuten kann.

Möglich ist zudem eine dritte Variante. Dabei werden die Unterlagen immer erst dann verschickt, wenn die Aufgaben und Prüfungen für den vorigen Stoff beendet wurden. So stapeln sich die noch nicht bearbeiteten Unterlagen nicht zu Hause auf dem Schreibtisch, was für manch einen durchaus demotivierend sein kann. Wurde der Vertrag für das Fernstudium unterzeichnet, so hat der Teilnehmer in der Regel zwei Wochen Zeit, die Unterlagen zu prüfen. Wenn er für sich entscheidet, dass er mit den Lehrbriefen nicht klar kommt oder dass der angebotene Lehrgang seinen Vorstellungen nicht entspricht, dann kann er sämtliche bis dahin erhaltenen Unterlagen zurücksenden. Kosten entstehen dafür mit Ausnahme der Portokosten nicht.

Für das Bearbeiten der Lehrmaterialien gibt es einige Tipps

So sollte sich jeder erst einmal einen groben Überblick darüber verschaffen, wie die Briefe aufgebaut sind.

Da die Kapitel in der Regel aufeinander aufbauen, ist das Lesen der Lehrbriefe von vorn nach hinten zu empfehlen. Ein Start mittendrin bringt nur unnötige Probleme mit sich. Empfehlenswert ist es, immer einen Stift parat zu haben. So können Fragen gleich notiert werden oder besonders wichtige Passagen in den Unterlagen können gekennzeichnet werden. Als eine Art Protokoll kann das Lerntagebuch geführt werden. Hier kann unter anderem notiert werden, welche Aufgaben für den nächsten Tag anliegen und welche Unterlagen noch beschafft werden müssen. Damit ein Lehrbrief erfolgreich bearbeitet werden kann, sollte auf jeden Fall eine gute Planung der Lektüre und der vorhandenen Zeit erfolgen.

Berufsbegleitendes Fernstudium

Viele Freiberufler, egal, ob Lektor oder Journalist, Übersetzer, Dolmetscher oder Grafiker, streben ein berufsbegleitendes Fernstudium an. Hier können sie etwas Neues lernen, was ihnen Erfolg im Job bringt und dennoch ihrer freiberuflichen Tätigkeit weiter nachgehen. Dass das nicht so einfach ist, zeigt sich schon bald nach Beginn des Studiums. Denn die Zeit ist das größte Hindernis. Auch, wer sich als Freiberufler gut motivieren kann, bekommt häufig Probleme mit der Zeit, die für das Studieren nun einmal zur Verfügung stehen muss.

Jeder muss seinen eigenen Weg für das Zeitmanagement finden, es gibt keine allgemein gültigen Lösungen. Leiden werden in erster Linie Familie und Freunde.

Bedenken Sie: Es ist nicht nur so, dass das Lernziel erreicht werden soll, sondern es geht auch darum, das Fernstudium möglichst günstig zu finanzieren.

Daher sind viele Freiberufler einfach darauf angewiesen, Geld zu verdienen. Sie müssen die Honorarkalkulation so vornehmen, dass ausreichend Geld für die Ratenrückzahlung für den Kredit zur Finanzierung des Fernstudiums vorhanden ist. Neue Kunden werden daher häufig nicht abgelehnt, Stammkunden genauso behandelt, wie bisher. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, als nur Zeit mit der Familie oder mit Freunden zu sparen. Wer als Freiberufler einem besonders zeitintensiven Hobby nachgeht, kann eventuell hier Zeit sparen.

Fernstudium trotz Familie und Kinder

Fernstudium mit Familie und Kinder
Fernstudium mit Familie und Kinder

Wichtig für einen Freiberufler mit Familie ist daher auch ein gutes Netzwerk, bei dem jeder jeden unterstützt. Wenn die Kinder anderweitig versorgt sind, ist ein effektives Lernen und Arbeiten möglich. So wird am Ende Zeit dadurch gespart, dass alles schneller vonstattengehen kann. Wer als Freiberufler generell darauf baut zu lernen, wenn die Kinder im Bett sind, wird schnell merken, dass das nicht immer möglich ist. Denn es lernt sich nun einmal nicht zu jeder Zeit und Stunde gleich gut und gerade abends sind die Batterien oft leer und das Lernen ist nicht mehr wirklich gewinnbringend.

Tagsüber sollten die Kinder daher betreut werden, damit Lernen und Arbeiten unter einen Hut gebracht werden kann. So kann sich ein Freiberufler mit der Arbeit eine Pause vom Lernen gönnen und umgekehrt.
Die Abende stehen dann für besonders dringende Dinge – und natürlich für das Familienleben – zur Verfügung. Gerade für den Freiberufler ist es daher wichtig, dass sich die ganze Familie einig ist und das Vorhaben des Fernstudiums unterstützt wird.

Motivation zum Fernstudium

Eines der größten Probleme bei einem Fernstudium ist die Motivation. Schließlich muss sich der Lernende selbst motivieren, etwas zu tun. Da braucht es gute Gründe für den Freiberufler, warum das Studium überhaupt begonnen wurde. Wer sich in einem Motivationstief befindet und sich diese Gründe vor Augen führen kann, wird schneller aus dem Tief finden und sich wieder an die Lernarbeit machen.

Ein Freiberufler, der sich zum Beispiel für das Fernstudium der Journalistik oder für ein Fernstudium als Übersetzer entschieden hat, will vielleicht das eigene Dienstleistungsangebot verbessern.

Mehr Aufträge aufgrund eines Fernstudium-Abschlusses

Damit einher gehen mehr Aufträge und im besten Fall höhere Honorare. Hier spielt der Punkt des Marketings und Akquise eine große Rolle. Niemand kann zwar mit Bestimmtheit sagen, dass das Fernstudium und der so erworbene Abschluss dafür sorgen, dass die wirtschaftliche Situation des Freiberuflers eine bessere wird, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist doch recht groß. Hier spielt das so genannte Belohnungsdenken eine große Rolle. Wer einen Erfolg für sich verbuchen kann, fühlt sich belohnt und dazu motiviert, weiterzumachen.

Beratung und Unterstützung durch Tutor oder Studienkollegen

Nun kann die Motivation aber auch aus dem Grund in den Keller sinken, weil das Thema scheinbar schwer oder uninteressant ist. Dann kann es helfen, sich an einen Tutor oder einen Studienkollegen zu wenden und um Unterstützung und Beratung zu bitten So können bestimmte Probleme konkret angegangen werden. Liegt das Ende des Studiums dagegen einfach nur in weiter Ferne und mangelt es daher an Motivation, so kann es helfen, einen Lehrgang in bestimmte Teilabschnitte zu gliedern. So wird immer wieder ein Zwischenziel erreicht – auch eine Art von Belohnung.

Die Lust am Lernen beibehalten

Sie gehen ins Kino oder treffen sich mit Freunden – und der studierende Freiberufler sitzt entweder an Aufträgen oder lernt. Da ist es wichtig, dass regelmäßig freie Zeiten eingeplant werden. Sicherlich ist klar, dass viel von der Freizeit für das Lernen verwendet werden muss, allerdings sollten nicht alle Hobbys und persönlichen Interessen in den Hintergrund rücken.

Denn genau das bewirkt, dass sich ein Lerntief einstellt und dass die Motivation den Bach runtergeht. Wird festgestellt, dass der gewählte Lehrgang eventuell der falsche ist, so helfen oftmals Gespräche weiter. In ihnen kann geklärt werden, ob die Weiterbildung abgebrochen werden sollte oder ob sie nicht doch sinnvoll für den weiteren Berufsweg sein kann.

Beratung und Unterstützung im Fernstudium

Niemand muss das Fernstudium ganz allein durchstehen. So ist es in erster Linie die Familie, die den Lernenden unterstützt. Sie schaufelt Zeit frei und stärkt ihm den Rücken, damit er sich ganz auf Arbeit und Weiterbildung als Freiberufler konzentrieren kann. Auch Freunde sollten mit einbezogen werden, wenn es darum geht, Verständnis für die wenige freie Zeit zu bekommen, die Kinder betreuen zu lassen oder sich einfach bei einem guten Gespräch zu entspannen.

Beratung durch Betreuer und Sekretariat

Zuerst muss hier der Betreuer genannt werden, der bei Fragen und Problemen zur Seite steht. Er wird bei den Lösungen zu den Einsendeaufgaben hilfreich sein, er wird aber auch Tipps für den weiteren Studienweg geben können. Geht es um organisatorische Fragen rund um das Fernstudium, so ist das Sekretariat der richtige Ansprechpartner. Hier wird teilweise sogar ein individuelles Lerncoaching angeboten, bei dem unter anderem auch die Frage der Motivation geklärt werden kann.

Des Weiteren müssen natürlich die Studienkollegen genannt werden. Auch wenn sicherlich gerade bei einem Fernstudium nicht alle bekannt sind, so ist es auf jeden Fall empfehlenswert zu versuchen, den einen oder anderen Kommilitonen kennen zu lernen. Hilfe bei der Bearbeitung der Themen sowie bei allgemeinen Problemen ist dann sicher. Außerdem können sich die Studienkollegen gegenseitig motivieren.

In dem Zusammenhang sollen die Internet-Communities genannt werden. Hier gibt es Foren und Online-Studienzentren, in denen Hilfe und Rat gesucht werden können. Mitstudenten, auch solche, die bei anderen Anbietern eingeschrieben sind, geben Hilfestellungen und erklären viele Punkte.

Unterstützung für junge Eltern

Nun gibt es auch noch die Unterstützung und Beratung für besondere Gruppen der Studierenden. Da sind zum einen die jungen Eltern. Sie sollten sich an den Anbieter wenden. Dieser gewährt vielleicht einen Rabatt auf den Preis für die Teilnahme am Fernstudium. Auch die geregelte Betreuung der Kinder ist wichtig. Hier lässt sich ebenfalls in der Regel mit dem Träger der Kita einiges erreichen. Denn wenn nachgewiesen werden kann, dass die Zeit für die Betreuung der Kleinen durch die Eltern selbst nicht vorhanden ist, werden oftmals Plätze in der Kita geschaffen.

Nachteile durch ein Fernstudium

Sicherlich hat das Fernstudium nicht nur Vorteile, auch wenn dies einige an der Zahl sind. Der wohl größte Minuspunkt, den das Fernstudium für sich verbuchen ist, betrifft die Zeit. Neben dem Beruf und dem Studium bleibt dem Studenten kaum noch Zeit für sich selbst, für die Familie oder für Treffen mit Freunden. Auch wenn dies nur für eine begrenzte Zeit der Fall ist, kann das zu einer enormen Belastungsprobe werden. Nicht nur für die eigenen Nerven und Kräfte, sondern auch für die Freundschaften und Beziehungen innerhalb der Familie.

Ohne ständige Eigen-Motivation und Zeitmanagement kein Erfolg

Hinzu kommt das Problem der Motivation. Ein Fernstudent muss sich selbst motivieren können. Er muss sich selbst dazu aufraffen, am Abend oder am Wochenende, an Feiertagen oder zu anderen freien Zeiten zu lernen, sich auf Prüfungen vorzubereiten und Fragen zum Studium zu klären.

Da sind keine Mitstudenten vor Ort, die befragt werden können. Alles erfolgt in der Regel per Internet und Telefon, was nicht jedermanns Sache ist Zeitmanagement und Eigenorganisation spielen eine immens wichtige Rolle beim Fernstudium.

Bedenken Sie: Der Studiengang muss mehr oder weniger allein organisiert werden. Sicher, es gibt verschiedene Anlaufstellen, die Hilfe und Beratung bieten, wie der Tutor oder das Sekretariat des Anbieters.

Doch diese haben feste Zeiten, zu denen sie zu sprechen sind und in der Regel ist es doch so, dass die Fragen dann auftauchen, wenn gerade niemand verfügbar ist. Es gibt keinen festen Stundenplan, der Student muss selbst entscheiden, wann er was und wie viel lernen möchte. Das bietet auf der einen Seite eine große Flexibilität auch für die anderen Bereiche im Leben, auf der anderen Seite erschwert es die eigene Motivation. „Das kann ich doch morgen noch erledigen“ sollte kein Fernstudierender denken. Hat sich der Schlendrian erst einmal eingeschlichen, ist es schwer, ihn wieder wegzubekommen.

Viel lesen und schreiben im Fernstudium

Von vielen wird als nachteilig empfunden, dass während des Fernstudiums so viel gelesen und geschrieben werden muss. Wer damit nicht klar kommt, ist hier eindeutig an der falschen Adresse. Zudem geht das Fernstudium nur mit einer funktionierenden Technik einher, da so viele Angebote nur online verfügbar sind. Das heißt, fällt die Technik einmal aus, ist auch kein Lernen möglich.

Die Tipps zum Fernstudium für Freiberufler und Selbstständige kommen vom Autor: Jürgen Busch

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Über den Autor

Autor
Jürgen Busch

Als Autor und Internetunternehmer verfasste Jürgen Busch zahlreiche Beiträge für dieses Ratgeber-Portal. Im Fokus standen die Themenbereiche Existenzgründung, Marketing, Akquise und Honorare für Freiberufler aus dem Medienbereich. Als glücklicher Opa von fünf Enkelkindern betreibt er heute Ratgeber-Portale für die Zielgruppe „Oma & Opa“. Grossvater.de ist dabei sein Lieblingsprojekt.

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