Unterschied Freiberufler und Freelancer

Von Jürgen Busch

Letzte Aktualisierung am: 9. April 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Freiberufler oder Freelancer

Freiberufler oder Freelancer

 

Ein Freiberufler und ein Freelancer sind nicht unbedingt dasselbe, auch wenn diese beiden Bezeichnungen für die freiberufliche Tätigkeit häufig synonym verwendet werden. Als Freelancer wird jemand bezeichnet, der ein freier Mitarbeiter ist. Vor allembei den technischen Branchen hat sich diese Benennung durchgesetzt, also im IT-Bereich oder bei Medienprofis.

Allerdings sind es auch viele Kreative, die sich als Freelancer betiteln, wie freie Musiker oder Werbefachleute. Sie können ihr Wissen auf dem Markt frei anbieten. Der Freelancer führt für ein Unternehmen Aufträge aus, ist aber nicht bei diesem angestellt. Viele Unternehmen suchen verstärkt nach solchen freien Mitarbeitern, denn für sie entfallen der hohe Organisationsaufwand bei der Einstellung eines neuen Mitarbeiters und die Lohnnebenkosten. Als Freelancer werden häufig auch Honorarkräfte bezeichnet.

Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Mittelalter, als bezahlte Söldner für einzelne Aktionen eingesetzt wurden. Die Benennung als Freelancer sagt aber nichts über den eigentlichen Beruf aus, was bei der Bezeichnung Freiberufler anders ist. Als Freiberufler können sich nur Angehörige ganz bestimmter Berufsgruppen bezeichnen. So ist ein Arzt ein Freiberufler, aber kein Freelancer.

Die Betitelung als Freiberufler sagt nichts über die Art des Beschäftigungsverhältnisses. Zu der Gruppe können auch Angehörige wissenschaftlicher oder künstlerischer Berufe zählen.

Freier Mitarbeiter

Der freie Mitarbeiter ist einen Großteil der Zeit für den einen Auftraggeber tätig. Ist sein Auftrag dort erledigt, wendet er sich einem anderen Kunden zu.

Hinweis: Meist sind es nur wenige Kunden, die parallel bedient werden. Der Freiberufler hingegen konzentriert sich in der Regel auf mehrere Kunden. Für ihn wird angeraten, dass ein Kunde nicht mehr als 40 Prozent der Einnahmen ausmacht.

In Bezug auf die Sozialversicherung z. B. Arbeitslosenversicherung müssen sich aber beide, Freelancer und Freiberufler, selbst absichern. Der Auftraggeber übernimmt auch für den Freelancer die Sozialabgaben nicht.

Zum Abschluss noch ein Wort zur Honorarkraft

Honorarkräfte sind für eine begrenzte Zeit für einen Auftraggeber tätig und nutzen dafür dessen Räume. So liegt der Fall etwa bei Dozenten oder anderen Lehrkräften. In dem Zusammenhang müssen auch die Pauschalisten erwähnt werden, die für eine bestimmte Tätigkeit in einem festen Zeitraum ein pauschales Honorar bekommen, wie etwa ein freier Journalist

Der Freelancer und seine Projekte

Ein Freelancer muss stets darauf achten, verschiedene Projekte gleichzeitig zu betreuen. Andernfalls läuft er Gefahr, dass der Vorwurf der Scheinselbständigkeit im Raum steht, was für ihn wahrscheinlich weniger zum Nachteil ist als für den Auftraggeber. Schließlich muss dieser im Ernstfall die fälligen Sozialversicherungsbeiträge nachzahlen. Ein Freelancer bietet also seine Leistungen verschiedenen Auftraggebern an und so kann es passieren, dass er zeitliche Probleme bekommt.

Wenn mehrere Projekte gleichzeitig fertiggestellt werden müssen, ist eine gute Planung gefragt und es kommt auf ein professionelles Zeitmanagement an. Nicht selten wird dann die eher ungeliebte Wochenendarbeit fällig, um ein Projekt fertig zu stellen.

Freelancer und Gewerbe

Ein Freelancer muss nicht zwingend als Freiberufler angemeldet sein. Es ist auch möglich, dass dieser als Gewerbetreibender angemeldet ist. Erkennt das Finanzamt seinen Beruf nicht als eine Tätigkeit an, die den freien Berufen zugeordnet wird, so muss ein Gewerbe angemeldet werden. Doch auch ein Gewerbetreibender kann als Freelancer arbeiten und seine Dienste an verschiedene Auftraggeber vermitteln. Wichtig ist, dass Marketing und Werbung entsprechend abgestimmt werden.

Hinweis: Die Dienstleistungen, die durch Gewerbetreibende angeboten werden, unterscheiden sich von denen der Freiberufler und das sollte im Rahmen des Eigenmarketings deutlich werden.

Im Bereich der Medien ist der Begriff freelance stark verbreitet z. B. für die Programmierung und Entwicklung einer Website.

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Über den Autor

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Jürgen Busch

Als Autor und Internetunternehmer verfasste Jürgen Busch zahlreiche Beiträge für dieses Ratgeber-Portal. Im Fokus standen die Themenbereiche Existenzgründung, Marketing, Akquise und Honorare für Freiberufler aus dem Medienbereich. Als glücklicher Opa von fünf Enkelkindern betreibt er heute Ratgeber-Portale für die Zielgruppe „Oma & Opa“. Grossvater.de ist dabei sein Lieblingsprojekt.

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